Berge, Seen und Freunde in den Rockies

So langsam ist es glaube ich an der Zeit, dass ich euch von Friedas und meiner spannenden und ereignisreichen Reise erzähle. Ich bin vor einer Woche in meiner Wohnung in Vancouver angekommen, habe mich soweit eingelebt und habe jetzt Zeit, mich an diesen Blogeintrag zu setzen😊

Also, seid ihr bereit für einen Roadtrip? Schnallt euch an und begleitet uns auf eine 1300 km lange Reise durch den Westen Kanadas!

Tag 1:

Freitagmorgen (15.07) ging es für uns um 8:30 zur Autovermietung, wo wir unser Auto entgegengenommen haben. Nachdem wir dann in unserem AirBnB alles zusammengepackt hatten, ging es los.

Mit viel Motivation und Freude sind wir unserem ersten Ziel entgegengefahren: Banff. Bekannt durch blaue Seen, wunderschöne Natur und massive Bergketten konnten wir es kaum erwarten, uns nach monatelanger Planung endlich einen Traum zu erfüllen und die Rockies zu erkunden. Sobald wir Calgary verlassen hatten, konnten wir auch schon die ersten Berge erkennen.

Unser erster Halt war Johnson Lake, ein See etwas außerhalb von Banff. Dort haben wir unsere erste kleine Wanderung zum Einstieg gemacht und sind circa 3 km um den See gewandert. Während der See Richtung Parkplatz sehr überlaufen war, war die restliche Strecke sehr leer und angenehm zu erkunden.

Danach ging es zu den Cascade Wasserfällen, zu denen wir einen kurzen aber steilen Anstieg hochgekraxelt sind und die Aussicht auf das Tal genießen konnten.

Im Anschluss sind wir dann zum Hostel gefahren, wo wir uns noch etwas zu essen gekocht und auf die Wanderung am nächsten Tag vorbereitet haben.

Song of the Day:
Auf und Davon – Casper

Tag 2:

Da es in Kanada ja doch so einige wilde Tiere gibt, wurde bei manchen Wanderrouten die Regel etabliert, dass diese nur in Gruppen von mindestens vier Personen gewandert werden dürfen. Somit mussten Frieda und ich uns eine Lösung überlegen und haben durch eine Facebook Gruppe andere Wanderer kennenlernen und eine Wanderung planen können. Auch ist es Pflicht, Bärenspray mitzuführen.

Samstagsmorgens haben wir uns also mit Govind, Kenzie, Nic und Rushi am Lake Minnewanka getroffen und eine sehr ambitionierte Wanderung gestartet. Obwohl wir uns alle vorher nicht gekannt haben, hat die Dynamik in unserer Gruppe direkt funktioniert und wir sind alle motiviert und quatschend am See entlang zu einem Campingplatz gewandert.

Die 8 km bis dahin gingen tatsächlich auch erstaunlich einfach und es war eine super Strecke, um sich kennenzulernen und die Natur zu genießen. Am Campingplatz angekommen, fing dann ein circa 4 km langer Anstieg zum Aylmer Lookout an, der uns dann doch zu ein paar Pausen gezwungen hat. Nach knapp 4 Stunden waren wir dann aber an unserem Ziel angekommen und konnten die Aussicht über Lake Minnewanka sowie unser Mittagessen genießen.

Gut gesättigt und ausgeruht ging der Rückweg nach unten dann direkt etwas schneller. Am Ende der Wanderung hatten wir dann nochmal einen Anstieg vor uns, kamen aber glücklich und mit wackeligen Beinen wieder am See an. Dort haben wir direkt die Möglichkeit genutzt, um unsere Füße zu kühlen und uns zu erholen.

Diese nächsten drei Fotos zeigen uns vor, während und am Ende der Wanderung:

Nach insgesamt 8 Stunden und 23 km hatten wir auf jeden Fall eine Belohnung verdient. Wir haben also beschlossen, noch nach Banff in einen Pub zu fahren und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Generell hat es viel Spaß gemacht, als Gruppe diese Tour zu meistern und wir haben schon weitere Wanderungen geplant.

Abends ging es für Frieda und mich dann noch nach Lake Louise, wo wir unser Hostel bezogen haben und dann glücklich und erschöpft ins Bett gefallen sind.

Song of the Day:
On Top Of The World – Imagine Dragons

Tag 3:

Man sollte ja der Meinung sein, dass man nach so einer langen und anstrengenden Wanderung eine Pause machen und sich mit viel Schlaf erholen sollte. Pustekuchen. Da Frieda und ich ja nur einmal jung sind, hat am nächsten Morgen um 3 Uhr unser Wecker geklingelt. Unser Ziel? Moraine Lake, welcher berühmt für die Sonnenaufgänge ist. Da der Parkplatz an dem See auf Grund von Überfüllung bereits kurz nach 4 Uhr schließt, mussten wir sehr früh da sein.

Noch im Dunklen und bei 10 Grad Außentemperatur haben wir uns dann auf die Steine am Seeufer gesetzt und uns zunächst die Sterne und im Anschluss den Sonnenaufgang angeschaut. Obwohl es echt früh und sehr kalt war, hat sich das Erlebnis auf jeden Fall gelohnt und wir haben die Zeit in der Natur definitiv genossen.

Nach dem Sonnenaufgang hat sich der Schlafmangel dann doch etwas bemerkbar gemacht und wir sind zurück zum Parkplatz gegangen. Hier ist noch ein Zeitraffer des Sonnenaufgangs:

Beim Verlassen des Parkplatzes haben wir dann tatsächlich am Straßenrand eine Grizzlybärenmama mit ihrem Jungen beobachten können!

Was ein Erlebnis!

Zurück im Hostel haben wir uns dann nochmal ein paar Stündchen hingelegt und haben dann beschlossen, wieder nach Banff zu fahren und uns den Ort noch etwas anzuschauen. Dort angekommen, sind wir ein bisschen herumgeschlendert und haben den restlichen Nachmittag in einem Café verbracht und uns ausgeruht.

Song of the Day:
Sunrise – Norah Jones

Tag 4:

Gut ausgeruht und motiviert sind wir mit einem gepackten Auto zum Lake Louise gefahren. Dort haben wir uns mit Nic getroffen und die nächste Wanderung begonnen. Unser Ziel war der Big Beehive, der runde Berg, der sich auf der rechten Seite im Bild befindet.

Der erste Halt auf unserer Route war der Mirror Lake, welcher am Fuße des Big Beehives liegt.

Von dort aus sind wir dann zum Teehaus am Lake Agnes gewandert und haben eine kurze Pause gemacht.

Im Anschluss ging es dann einmal um den Lake Agnes herum und zum Gipfel hinauf.

Oben angekommen, hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das Tal und den Lake Louise. Von oben sah der See mit seiner türkisen Farbe einmalig aus!

Nach einer Mittagspause mit tierischem Besuch sind wir dann wieder hinabgewandert und haben nach 5 Stunden und 11km am Lake Louise ebenfalls wieder das kalte Wasser genossen.

Danach sind wir nochmal zum Dorfplatz in Lake Louise gefahren und haben zusammen einen Kaffee getrunken. Im Anschluss haben wir uns dann von Nic verabschiedet, noch einige Sachen besorgt und sind dann Richtung Jasper gefahren.

Die Strecke zwischen Banff und Jasper nennt sich Icefields Parkway und ist eine der schönsten Routen auf der Welt. Zwischen Bergen und Gletschern entlang fährt man durch die fast unberührte Natur und kann die ganze Zeit einfach nur staunen. Direkt am Straßenrand haben wir dann auch Schwarzbären beobachten können, welche sich seelenruhig den Magen vollgestopft haben.😊

Unser Ziel an diesem Tag war das Beauty Creek Hostel auf circa halber Strecke zwischen Banff und Jasper. Hier wollten wir die nächsten zwei Nächte verbringen. Das Besondere an diesem Hostel ist die Tatsache, dass es ein Wilderness Hostel war. Wir hatten also keinen Strom, fließend Wasser oder Funknetz. Wir haben hier den Abend mit anderen Campern und Reisenden am Feuer genossen und einfach abschalten können.

Song of the Day:
View – Addy Ace

Tag 5:

Um die handyfreie Zeit so richtig genießen zu können, haben Frieda und ich den Vormittag genutzt und uns einfach mit einem Buch hingesetzt und gelesen. Es war wirklich angenehm, einfach mal abzuschalten und nicht dauerhaft auf das Handy zu schauen.

Nachmittags sind wir dann noch zu den Stanley Falls gefahren, welche in der Nähe des Hostels waren und sind dort gewandert. Da das Wasser hier auch direkt vom Gletscher kommt, ist es herrlich blau und wunderschön!

Abends sind wir dann noch am Fluss hinter dem Hostel langspaziert und haben den Sonnenuntergang und einen Regenbogen genießen können.

Song of the Day:
Foot Of The Mountain – a-ha

Tag 6:

Am nächsten Morgen sind wir dann recht früh Richtung Jasper aufgebrochen, da heute die längste Autofahrt vor uns lag. In der Zivilisation angekommen, haben wir in Jasper erstmal einen Kaffee getrunken und sind dann Richtung Kamloops gefahren.

Nachdem wir dann die Staatengrenze zu British Columbia überquert hatten, sind wir auch in eine neue Zeitzone gefahren und sind jetzt zeitlich 9 Stunden hinter Deutschland. Die Fahrt war auf jeden Fall sehr aufregend, da British Columbia wirklich sehr divers ist, was die Landschaft angeht. Nachdem wir aus den Rockies herausgefahren sind, waren um uns herum eher riesige Flusstäler und mehr Sand als Bäume. Vom Grünen ging es also in sandiges Gelb und die Temperaturen sind auch direkt gestiegen.

Nach 5 Stunden Fahrt waren wir dann auch bei unserem AirBnB in Kamloops angekommen und haben den Abend über nicht mehr viel gemacht, außer einen Film zu schauen. Da die Besitzer des AirBnBs an dem Abend unterwegs waren, hatten wir auch tierischen Besuch von Gus, der nicht alleine sein wollte.

Song of the Day:
ROADS UNTRAVELED – Linkin Park

Tag 7:

Auf Empfehlung der AirBnB Besitzerin war das erste Ziel am heutigen Tag die Desert Hills Ranch Farm in Ashcroft. Etwas abseits von der eigentlichen Straße, war es einen Besuch hierhin wert. Nachdem wir uns erst die Tiere auf der Ranch angeschaut haben (Frieda war absolut begeistert von den Schweinchen), haben wir uns im Obstladen frische Kirschen und Pfirsiche für die Fahrt geholt.

Als nächstes ging es dann für uns zum Joffree Lakes Park, wo wir etwas gewandert sind. Eigentlich sind in dem Park drei Seen, aber durch die Hitze und die Anstrengungen der letzten Woche sind wir nur zu dem ersten See und die Hälfe bis zum zweiten See gewandert und dann umgekehrt.

Die restliche Fahrt ging weiter nach Whistler. Das Hostel, was wir dort gebucht hatten, liegt in Olympic Village, welches für die Olympischen Winterspiele in Kanada gebaut wurde und wo die Athlet*innen gewohnt hatten.

Song of the Day:
the lakes – Taylor Swift

Tag 8:

Nachdem wir gestern Abend noch zwei Deutsche, Alicia und Maja, kennengelernt hatten, haben wir beschlossen, heute mit ihnen zusammen wandern zu gehen. Unser erstes Ziel war ein entgleister Zug, welcher in den 50ern durch einen Unfall verunglückt war und seitdem in dem Wald zu finden ist. Graffitikünstler*innen dürfen sich hier austoben und verewigen. Generell war es echt ein cooles Erlebnis, sich den Zug aus der Nähe anzuschauen und zu sehen, wie er seit dem Unglück mit dem Wald „verwachsen“ ist und sich an die Natur angepasst hat.

Im Anschluss ging es im Schneckentempo über einen ganz furchtbaren Waldweg zum Cheakamus Lake. Dort haben wir dann unsere letzte große Wanderung unseres Urlaubs begonnen und sind am See entlanggewandert. Dabei konnten wir auch wieder einige Tiere wie Eichhörnchen und Vögel beobachten.

Nach 15 km waren wir dann auch wieder am Auto und sind die schöne Waldstrecke wieder zurückgefahren. Nachdem wir die Mädels am Hostel abgesetzt hatten, ging es dann für uns zu unserem Endziel: Vancouver. Nach einer kurzen Essenspause sind wir zu unserem Hostel in Vancouver gefahren. Dort haben wir unsere Sachen aus dem Auto ausgeräumt und das Auto bei der Vermietung abgegeben.

Song of the Day:
Crazy Train – Ozzy Osbourne

Insgesamt hat unsere Reise circa 1500  km und 19,5 Stunden Fahrtzeit gedauert. Wir haben wirklich viel gesehen und erlebt und konnten die Rockies auf eine ganze besondere Art und Weise kennenlernen.

Für die restlichen Tage, die ich mit Frieda zusammen in Vancouver verbracht habe, werde ich bald einen extra Blogeintrag schreiben.

Vielen Dank, dass ihr uns auf unserer Reise begleitet habt. Bis bald😊

Song of the Week:
Roadtripsong – Abby Cates

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